Ein „Blöckchen“ – Ein Blog-Stöckchen – 6 Fragen zum Bloggen

Leben 299– Samstag, 23.08.08

Von Gaba habe ich dieses Stöckchen aufgefangen, die dieses wiederum von Dori zugeworfen bekam. Danke, Gaba, und jetzt lege ich mal los:

Was war der entscheidende Grund, mit dem Bloggen anzufangen?

Ich habe Ende 2006 das Bedürfnis gespürt, dass ich aus meinem Talent, formulieren zu können, mehr machen sollte. Und schrieb innerhalb von weniger als einem Monat 17 (bis heute unveröffentlichte) autobiographische Geschichten von meiner Kindheit bis heute nieder und ließ sie im Copyshop als Weihnachtsgeschenke für meine Familie und engsten Freunde binden. Die Resonanz war freundlich bis bestärkend, so dass ich mir die Frage stellte, wie ich nun weitermachen sollte. Anlässlich meines ersten Poetry Slam Besuchs (noch als Besucher) wurde mir klar, dass, wenn ich hier mal auftreten möchte, dann brauche ich Geschichten. Und mir wurde klar, dass ich nur dann einen wirklich eigenen Stil entwickeln würde, wenn ich regelmäßig schreibe. Zunächst schrieb ich ab und zu in der Wortwerk-Community von openBC (heute XING), und mit Hilfe von Renate Blaes und Ulrike Sennhenn fasste ich den Entschluss, auf Basis von WordPress einen eigenen Blog „aufzumachen“. Mit dem Ziel möglichst täglich, wenigstens aber alle zwei Tage „was zu schreiben“. Was interessiert. Was unterhält. Was meine Leserinnen und Leser (würde ich denn überhaupt welche haben?) dazu bringen würde, zu kommentieren. Seither und bis heute freue ich mich riesig über jeden Meinungsbeitrag, der meine Beiträge erst richtig zum Leben bringt.

Hast du ein Lieblings-Weblog?

Ich habe ganz viele Lieblings-Blogs, eigentlich alle, die in meiner Blogroll aufgeführt sind. Außer meinen beiden o.g. „Hebammen“ möchte ich Andrea prominent erwähnen, mit der ich, glaube ich, bis heute am intensivsten kommentiert habe. Was mich ein bisschen traurig stimmt, dass es mehr erstklassige Blogs gibt, als ich mit hinreichender Passion lesen geschweige denn kommentieren kann. Da ich bisweilen selbst meine Blogroll nicht so pflege wie ich gerne würde, habe ich mir als Minimalziel gesetzt, dass ich in erster Priorität auf die Anmerkungen meiner Kommentatorinnen und Kommentatoren eingehe und dann zumindest die besuche, die mich besuchen. Und manchmal bin ich einfach auch nur spontan…

Welches Weblog hältst du für maßlos überschätzt?

Mit der Frage kann ich nichts anfangen. Wer schätzt denn die Blogs ein? Ich freue mich für jede und jeden, die oder der mit viel Empathie Beiträge publiziert, wenn diese zur Kenntnis genommen werden und wenn dann noch jemand sich dazu äußert. Das ist doch ein schöner Lohn für die Arbeit.


Wenn du noch mal neu starten würdest, was würdest Du ändern?

Inhaltlich nichts. Womit ich noch nicht zufrieden bin, ist die Möglichkeit, in meinem Blog strukturiert ältere Artikel wiederzufinden. Eine hierarchische Baumstruktur könnte da einiges verbessern helfen. Und dann würde ich gerne etwas konsequenter sein und noch mehr Bildchen veröffentlichen, so wie es Andrea tut.

Würdest du noch einmal anfangen?

Ja. Uneingeschränkt ja.

Was ist der Lieblings-Beitrag in deinem Blog?

Beim Kopieren dieser Fragen habe ich versucht, Gabas Antworten nicht zu lesen, um wirklich meine eigenen spontanen Antworten hier zu präsentieren. Leider habe ich nicht vermeiden können, Gabas ersten Antwortsatz zu dieser Frage zu sehen. Eine kluge Antwort, die sie da gibt: „Der gerade aktuelle“ antwortet sie. Das greife ich gerne für mich auf. Auch weil es da ein gewisses Lampenfieber gibt, wie der Beitrag denn wohl ankommen wird, ob jemand kommentiert und was für Anmerkungen ich denn vorfinden werde.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Leserinnen und Lesern für ihre Treue bedanken. Und bei allen Kommentatorinnen und Kommentatoren, dass es uns immer wieder gelingt, selbst bei unterschiedlichen Standpunkten so wertschätzend miteinander umzugehen. Und das schöne ist, dass das auch für die Blogs meiner Kommentatorinnen und Kommentatoren gilt. So machen wir alle zusammen „das Netz“ schöner. Danke.

An wen werfe ich das Stöckchen weiter? An Astraryllis, Martina, Tshalina und Holger. Und an Dich, die oder der Du diesen Beitrag liest und es Dir in den Fingern juckt, Deine Antworten zu diesen Fragen am liebsten gleich jetzt „herunterzuschreiben“.

© Ulf Runge, 2008

10 Kommentare Gib deinen ab

  1. andrea2007 sagt:

    Lieber Ulf, ich bin ein wenig sprachlos am sonnigen Sonntagmorgen, an dem ich lese, dass Du MEINEN Blog „prominent“ erwähnst, vielen Dank *stolz-guck*!

    Und DU schaffst es, aus einem Blog-Stöckchen ein Stück von Dir zu schreiben, in Deinem unverwechslebaren, aber doch abwechslungsreichen eigenen Stil, einfach toll.

    Lasst uns alle weiterhin das Netz schöner machen, was für ein schöner Gedanke. Ich wünsche Dir und allen Lesern einen wunderschönen Sonntag. ♥ -liche Grüsse Andrea

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  2. Dori sagt:

    Lieber Ulf,

    wie schön Du das wieder geschrieben hast. Ich finde Deine Formulierungen unverwechselbar und bin immer wieder sprachlos, dass jemand so etwas KANN 🙂
    Nein wirklich, ich lese Deine Beiträge immer mit einem Lächeln im Gesicht, oder aber – je nach Thema – mit einer Träne im Auge.

    Ich wünsche Dir einen sonnigen Tag,

    Dori 🙂

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  3. Mamü sagt:

    Lieber Ulf,

    danke für das Stöckchen. 😀 Du weiß, ich liebe Stöckchen. Ich freue mich, dass mir dieses Stöckchen gleich zwei liebe Menschen, in deren Weblog ich gerne lese und kommentiere, zugeworfen haben. Habe ja zwei Hände und eins fange ich eben mit Links. 😉 Das eine ist von dir und das andere ist von Andrea. Werde es aber nur einmal beantworten. 😉 Dafür aber mit viel Liebe. 😀

    Ich finde es interessant zu lesen, wie du zum Bloggen kamst. Autobiographische Geschichten als Weihnachtsgeschenk, finde ich klasse. „Die Resonanz war freundlich bis bestärkend…“ 😀 Da hast du viel Glück mit deiner Familie und deinen Freunden. Ich kenne Menschen, die wirklich gut schreiben und in ihrer Familie nicht so ernst genommen werden, in Bezug auf das Schreiben. Ich finde das traurig. Wenn mir ein Mensch am Herzen liegt, sollte ich etwas, das ihm wichtig ist, doch zumindest respektieren. Auch wenn ich selbst nicht so viel damit anfangen kann. Ich habe ähnliches Glück wie du. Mein Schatz findet es toll, dass ich schreibe und was ich schreibe, kritisiert mich aber auch, wenn etwas nicht so gelungen ist. Ohne ihn hätte ich vermutlich gar nicht erst so richtig angefangen und nur für die Schublade geschrieben. Er nimmt es und mich ernst. Und er ist nicht der einzige. 😀

    Schön, dass du zum Bloggen gefunden hast.

    Liebe Grüße,
    Martina

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  4. Ulf Runge sagt:

    Liebe Andrea,

    jetzt hoffe ich mal, dass Du Deine Sprache wiedergefunden hast.
    Danke für die Blumen und die schönen Sonntagsgrüße.

    Ich wünsche Dir einen schönen Wochenbeginn.
    Falls ich jemals bei Euch auftauche, erkennst Du mich daran,
    dass ich die Pommes mit Ketchup, Senf und Mayo mag. 🙂

    Liebe Grüße,
    Ulf

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  5. Ulf Runge sagt:

    Liebe Dori,

    danke für die heutige Sonne und die Blumen.

    Dass die ernsten Themen auch schon mal eine Träne
    hervorrufen, lässt sich ja wohl nicht vermeiden,
    sind aber Ausdruck dafür, dass man noch imstande ist,
    etwas zu fühlen.

    Ich hoffe mal, dass ich heute nur für Lächeln
    auf Deinem Gesicht sorge. 🙂

    Liebe Grüße,
    Ulf

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  6. Ulf Runge sagt:

    Liebe Martina,

    das ist wahrscheinlich ein Glück, wenn die anderen einen nicht für „spinnert“ halten,
    sondern akzeptieren, dass das Schreiben und das Veröffentlichen eine Form des
    Sichentfaltens sind.

    Schön, dass wir schreiben und einander lesen und kommentieren.

    Liebe Grüße,
    Ulf

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  7. Gaba sagt:

    Lieber Ulf,
    ich kann meinen „Vorrednern“ (Vorkommentatoren?) nur beipflichten und finde ebenfalls wunderschön, wie Du dieses Stöckchen in Deiner ureigenen und unverwechselbaren Schreibe ausgeformt und personalisiert hast.
    Vielen Dank dafür.
    Alles Liebe aus dem Tal der Isar 😉
    besser und besser,
    Gaba

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  8. Ulf Runge sagt:

    Liebe Gaba,

    auch Dir herzlichen Dank für Deine Blumen.
    *tanzt durch den Raum, hüpft, und setzt sich wieder hin*

    Liebe Grüße, Ulf

    @Alle
    Eure Komplimente sind für mich Ansporn,
    so zu bleiben wie ich bin und doch noch mehr dazulernen zu wollen 🙂

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  9. tshalina sagt:

    Hier ist die Antwort. Ich fing das Stöckchen aber auch noch aus einer anderen Richtung und sah erst jetzt, dass du mich hier verlinkt hast. So haben wir zwei uns gegenseitig verlinkt, würde ich sagen. 🙂 Ich habe dich übrigens lobend in der Beantwortung des Stöckchens auf meinem Blog hervorgehoben! 🙂

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  10. Ulf Runge sagt:

    Liebe Tsahlina,

    meine Antwort findest Du bei Dir 😉

    Liebe Grüße,
    Ulf

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